SPD auf dem Südhof Denzlingen

Veröffentlicht am 01.09.2020 in Ortsverein

Eine fröhliche und wissbegierige Runde folgte am letzten Samstag einer Einladung des SPD-Ortsvereins Denzlingen zu einer Besichtigung des Denzlinger Obstbaubetriebs Südhof.

Christoph Höfflin, der mit seiner Frau Stephanie Magens-Höfflin den Aussiedlerhof führt, erläuterte lebendig und anschaulich das vor fast vierzig Jahren gestartete Abenteuer der Umstellung des Hofes auf Bio-Produktion, der mittlerweile durch Zukauf und Pacht rund 22 Hektar umfasst. Allesamt werden in unmittelbarer Nähe der Gebäude bewirtschaftet.

„Ein unschätzbarer Vorteil, fallen damit weite Wege und der Einsatz eines großen Fuhrparks weg“, so Höfflin.

Der Betrieb vermarktet 10 % der breiten Palette an Obstangeboten sowie die Eier der wirklich freilaufenden Hühner selbst, im Hofladen und auf dem Stühlinger Wochenmarkt in Freiburg, 30 % in einem regionalen und 60 % in einem deutschlandweit tätigen Netzwerk. Letzteres vom Saarland bis in den hohen Norden.

 

         

 

Schwierig sei es, so Höfflin, jeweils im Frühjahr den wahrscheinlichen Ertrag abzuschätzen. So habe er in diesem Jahr durch die drei Frostperioden mit erheblichen Ausfällen bis Richtung Nullertrag gerechnet. Zu seiner Überraschung sei dies aber glücklicherweise nur bedingt eingetreten.

 

Nach der Besichtigung der Kühleinrichtungen ging es dann in die Apfelplantagen. Dort machte der Hofbesitzer deutlich, was eine konventionelle Landwirtschaft von einer biologischen unterscheidet. Zum Beispiel sei es für den Bio-Anbau Pflicht, eine Vielfalt an Pflanzen und Tieren zu erhalten und ihnen Lebensraum zu geben, von eingesäten Blühpflanzen bis stehenbleibenden Brennesselecken, von Nisthilfen für Vögel und Insekten zu Fuchsrefugien und Wieselhaufen. Aber auch ein Bio-Hof habe sich nach dem Markt zu richten und ständig neue Apfelsorten zu erproben. Und einen stetigen Kampf gegen die drei drohenden Probleme des Obstbaus führen: Dem Frost, dem Hagel und den Schädlingen, von denen einige erst in den letzten Jahren eingeschleppt wurden wie zum Beispiel die Kirschessigfliege, gegen die effektive Bekämpfungsmethoden erst noch ermittelt werden müssten. Gegen Hagel gäbe es Hagelnetze, gegen Frost eine Versicherung. Gegen Schädlinge viele biologische Maßnahmen, so Höfflin. „Der schlimmste Feind der Landwirtschaft insgesamt sei jedoch der Klimawandel“, wird er allerdings nicht müde zu betonen. „Er wird in absehbarer Zukunft unsere Lebensmittelversorgung völlig umkrempeln, vielleicht sogar generell gefährden“, ist er sich sicher. Und gegen den sei der Einzelne machtlos. Hier müsse die Politik mit aller Macht gegensteuern.

          

 

Zum Schluss gab es eine Apfelprobe. Die SPD-Mitglieder nebst einigen Gästen konnten zehn verschiedene Apfelsorten, neue und alte, probieren und schriftlich bewerten. Das anschließende Vesper mit Bio-Käse, Bio-Salami, Bio-Brot und Bio-Getränken zeigte die Breite und Vielfalt der Bio-Produktion und ihrer Vermarktung auf. „Die Produkte stammen alle aus dem Netzwerk von Bio-Produzenten der Region“, vernahm unter Beifall für Christoph Höfflich eine mit der Veranstaltung hochzufriedene Elfriede Behnke, Vorsitzende der SPD Denzlingen, bevor sie sich beim Gastgeber und bei Stephanie Magens-Höfflin mit einem kleinen Geschenk herzlich bedankte.    


 Weitere Infos zum Südhof gibt es unter     https://www.suedhof.de


Qual der Wahl beim Apfeltest

Eine rot-grüne Erinnerung beim Apfeltest

Dietrich Elchlepp, Ex-MdB, Ex-MdEP und im Jahre 2010 SPD-Vorsitzender in Denzlingen, nahm eine Führung des SPD-Ortsvereins über den Südhof zum Anlass, dessen Chef und damaligem Grünen-Vorsitzenden Christoph Höfflin ein Foto zu überreichen, dass diese beiden Aktivisten bei einer denkwürdigen Demo vor dem Rathaus in Denzlingen vor 10 Jahren zeigt. Damals protestierten rund 500 Teilnehmer gegen die Laufzeitverlängerung der deutschen Kernkraftwerke. Leider hatte diese Aktion keinen Erfolg. Die seinerzeitige CDU/FDP-Regierung verfügte eine weitere, langjährige Atomstromgewinnung, die wenige Jahre zuvor von der rot-grünen Koalition vertraglich begrenzt war. Unter dem Eindruck der Katastrophe von Fukushima in Japan im Frühjahr 2011 hatte die Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ihrem liberalen Koalitionspartner die Laufzeiten per Dekret wieder rigoros verkürzt. Was zur Folge hatte, dass einige Jahre später der Steuerzahler letztlich wegen der unseligen Entscheidung
im Jahre 2010 nicht weniger als 5 Milliarden Euro Entschädigung an die Atomindustrie zu zahlen hatte. Auch unter diesem monetären Aspekt sei es bedauerlich, dass die damaligen, fast schon prophetischen, überparteilichen
Proteste in Denzlingen keinen Erfolg hatten, so Elchlepp heute.

          

 

 

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