Hindenburgstraße: SPD Denzlingen bleibt am Ball

Veröffentlicht am 22.11.2021 in Ortsverein

Mit Hindenburg-Gemeinderatsbeschluss nicht einverstanden

In der letzten Mitgliederversammlung der Denzlinger SPD nahm die Umbenennung der Hindenburgstraße einen breiten Raum ein. Zunächst informierte Professor Dr. Dieter Geuenich als Gast der Denzlinger SPD über deren Zustandekommen. Demnach wurde nach der gewonnenen Schlacht über die zaristische Armee 1915 ein Feldweg, der damals zur Glottertalstraße führte, nach dem verantwortlichen General Paul von Hindenburg benannt. Geuenich ging dann auf dessen geschichtliche Rolle nach 1918 ein, vor allem als Reichspräsident, der Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannte und damit den Weg ebnete für die Nazidiktatur. Er betonte, dass seiner Meinung sofort nach Ende des 2. Weltkrieges die Hindenburgstraße einen anderen Namen hätte erhalten sollen. So geschah das schließlich der Adolf-Hitler-Straße, die wieder Hauptstraße wurde und dem Robert-Wagner-Platz (badischer Nazi-Gauleiter), der dann erneut Kirchplatz hieß. Geuenich stellte des Weiteren klar, dass Hindenburg ganz eindeutig eine der dunklen Figuren der deutschen Geschichte sei. Allerdings sei damals der Zeitpunkt verpasst worden und heute sei er der Meinung, dass eine ausführliche Information über die Person mehr bringe als die Streichung des Namens.

Relikt aus dunkler Zeit: 1915 ehrte der Gemeinderat Denzlingen den Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg mit der Benennung einer Straße.

 

Damit zeigte sich in der anschließenden Diskussion niemand einverstanden. Die Anwesenden waren einhellig der Meinung, dass die Benennung einer Straße nach einer Person eine Ehrung darstelle und Hindenburg nicht zu diesem Kreis gehöre. Die Ablehnung des Antrages der SPD-Fraktion auf Umbenennung durch die Mehrheit des Gemeinderates käme einer zweiten Ehrung nach 1915 gleich. Hindenburg habe seit 1916 faktisch mit anderen hohen Militärs wie z. B. Ludendorff eine Diktatur angeführt; der Kaiser hingegen nur noch wenig zu sagen gehabt. Hindenburg sei ein ausgewiesener, aktiver Gegner der Demokratie gewesen, er habe nicht nur Hitler zum Kanzler ernannt, sondern mit der Unterzeichnung von Notverordnungen erste Greueltaten der Nazis am politischen Gegner und vor allem mit dem Erlass des Ermächtigungsgesetzes die Hitler-Diktatur formal ermöglicht. Deshalb beschlossen die Mitglieder einstimmig einen Antrag von Dietrich Elchlepp, der sich für die Umbenennung der Hindenburgstraße ausspricht. Der Vorstand der Denzlinger SPD wird aufgefordert, hierfür aktiv in der Einwohnerschaft zu werben. Selbstverständlich sei, dass damit auch die „Hindenburgsträßler“ mitgenommen werden sollen, wie Elfriede Behnke zum Schluss betonte.

Hitler und Hindenburg am 21. März 1933 in Potsdam. Zwei Tage später verabschiedete der Reichstag gegen die Stimmen der SPD-Fraktion das Ermächtigungsgesetz. Der Weg in die Nazi-Diktatur war geebnet. (Foto: Bundesarchiv)

 

 

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