Neue Erkenntnisse bei „Denzlinger Schnitzeljagd“

Veröffentlicht am 25.05.2024 in Wahlen

Mit zwar überschaubarer Anzahl, dafür aber hochmotivierten Teilnehmer*innen ging es auf Schnitzeljagd nach unschönen Stellen in Denzlingen.

Obwohl das Wetter ein Einsehen mit der SPD-Schnitzeljagd nach neuralgischen Punkten in Denzlingen hatte, konnten Brigitta und Jürgen Kaufmann nur einige Unentwegte mit ihren Rädern am Rathaus Denzlingen begrüßen. Diese Teilnehmer waren aber schon durch die Einführung in die Route, die Brigitta Kaufmann vornahm, überrascht von der erklecklichen Anzahl der Orte, die angefahren werden sollten. Bei der nachfolgenden Fahrrad-Exkursion zeigte sich, dass in unserer an sich sehr liebenswerten Gemeinde doch einiges im Argen liegt. 

 

Wahrlich kein passendes Entrè für die Gemeinde Denzlingen: Das Bahnhofsgebäude gammelt vor sich hin.  Fotos: Manfred Klimanski 
 

Erste Station war der hintere, nördliche gelegene Ausgang des Bahnhofs Denzlingen. Hier konnte gestaunt werden über den seit langem in Rede stehenden, überdachten Fahrrad-Parkplatz. Die Dachkonstruktion zu kurz und bereits vergammelt, Platz verschenkt durch nur eine Reihe von anschließbaren Bügeln. Verbesserungen sind wohl schon länger in Aussicht gestellt, aber nichts geht voran. Bei dieser Gelegenheit wurde auch auf den Fuß- und Fahrradweg Richtung Untergraben hingewiesen, der wie viele andere uneben, mit Bodenwellen und rissigem Asphalt, eine ständige Unfallgefahr darstellt. Er ist allerdings leider auch nicht der Einzige dieser Art. Die Unterführung zu den Gleisen und dem Bahnhofsgebäude ist mittlerweile wieder mit nicht sehr appetitlichen Motiven besudelt. Wie geäußert wurde, ist er bei Dunkelheit trotz Beleuchtung insbesondere von Frauen nicht gerne genutzt. Auf dem Bahnhofsvorplatz wurde das Fehlen einer Toilette bemängelt, nachdem die Bäckerei-Filiale schon vor langer Zeit geschlossen wurde. Auch wenn diese beiden letzten Punkte nicht in die Zuständigkeit der Gemeinde fielen, müsse diese sich bei der Bahn für eine entsprechende Verbesserung stark machen. Das Bahnhofsgebäude selbst stellt nach Meinung der Teilnehmenden auch kein passendes Entrée für die Gemeinde Denzlingen dar. Wie manche Örtlichkeit gammelt diese vor sich hin und droht zu verfallen.

Ähnliches drohe möglicherweise dem Anwesen „Mauracher Hof.“ Auch hier wurden von den Mitfahrerinnen und Mitfahrern deutliche Spuren entdeckt, die durch einen längeren Stillstand unvermeidlich sind. Seit die Pächterfamilie das landwirtschaftliche Anwesen, die Wohngebäude und die Gaststätte im Herbst 2022 verlassen hat, wird in der Gemeindeverwaltung und im Gemeinderat überlegt, was daraus gemacht werden könne. „Ein Ergebnis könnte dauern“, äußerte Jürgen Kaufmann besorgt. Über eineinhalb Jahre nach Auszug des Pächters sei die Gemeinde seit Anfang Februar 2024 auf die Suche nach einem Investor gegangen. Außerdem befürchtet er, dass die Erörterungs- und Planungsphase noch lange Zeit in Anspruch nimmt und die vorgesehene Investition von rund 8 Millionen Euro durch Zeitablauf hinten und vorne nicht reichen werde, wie bei öffentlichen Bauten mittlerweile üblich. Solange wird dieses eindrückliche Anwesen wohl ein „neuralgischer Punkt“ bleiben, meint Kaufmann.

Stolperfallen gibt es in Denzlingen zuhauf.
 
Illegale Müllentsorgung leider auch.
 

Stolper- und Sturzfallen übelster Art
Die Gruppe fuhr dann über den Fußweg die Berliner Straße entlang Richtung Elzstraßenmündung und Erdbeerstand. Nicht ganz legal über den Fußweg, um aufzuzeigen, dass nicht nur der Weg hinter dem Bahnhof, sondern viele dieser Wege in Denzlingen Stolper- und Sturzfallen insbesondere auch für Kinderwagen und Menschen mit Gehhilfen sind. Die Teilnehmer waren über das Ausmaß der Schäden auf dem größten Teil der Strecke höchst unangenehm überrascht . An den Glas- und Kleidercontainern wurde festgestellt, dass hinter den Einrichtungen gerne Matratzen, Schrott und aktuell ein kaputtes Schlauchboot auf Rasen- und Ackerfläche abgelegt werden, erläuterte Jürgen Kaufmann. Und auch hier findet sich ein „Rumpelweg“ Richtung Heidach eins, gekennzeichnet durch ein vor Jahren aufgestelltes „Achtung“-Schild, nachdem zuvor gar nichts gemacht wurde, so Kaufmann. Anschließend wurde die Elzstraße beim Bolzplatz Richtung Heimatweg unterquert und ein Kinderspielplatz am Beginn des Stadtparks aufgesucht, der laut Brigitta Kaufmann bereits seit Monaten eine Baustelle ist. Niemand weiß, wieso. Kein Hinweisschild erklärt irgendetwas. Der vordere Teil wurde abgesperrt und ausgebaggert, mittlerweile vollgelaufen mit Regenwasser. Abgesehen von der Gefahr für Kleinkinder sei es schade, dass der beliebte Spielplatz seit langen Monaten bestenfalls äußerst eingeschränkt nutzbar ist, war die einhellige Meinung der Teilnehmenden.

Ein schöner Kinderspielplatz sieht anders aus.
 
Lädiert: Die Sporthalle beim Schulzentrum. 
 

Mehr Pfütze als See

Nach Stationen bei der Sporthalle Stuttgarter Straße, die ebenfalls einen traurigen äußeren Eindruck macht und die dringend einer Auffrischung bedarf und beim Kultur- und Bürgerhaus, wo der See immer noch eine Pfütze und eine Behebung dieses untragbaren Zustands immer noch nicht in Sicht ist, fuhr die Gruppe das letzte Ziel, die alte Sporthalle Mühlengasse, an. Dort wurde übereinstimmend festgestellt, dass dieses Gebäude das baufälligste auf dieser „Schnitzeljagd“ zu sein scheint. Das Jugendzentrum „JuZe“ ist dort untergebracht und fühlt sich wohl. Die Sporthalle wird derzeit noch für den Turnunterricht der Grundschüler genutzt. Außerdem befindet sich auf dem Gelände ein großzügiger Bolzplatz, der aber wohl wenig genutzt wird, da er durch einen Zaun abgesperrt und durch ein verschlossenes Tor gesichert ist. Das Gebäude vergammelt, es regnet rein, das Äußere ist trostlos. Seit 15 Jahren ist eine Neubebauung geplant, deshalb wurde nichts mehr in das Anwesen gesteckt, wie Brigitta Kaufmann erläuterte. Erst im Januar 2024 wurde ein Plan vorgestellt, durch den das ganze Areal neu bebaut wird. Abhängig ist das Ganze aber, so ergänzte Jürgen Kaufmann, von einem Zuschuss des Bundes. Hinzu träte die Zeit zur endgültigen Planung, zur Bearbeitung eventueller Einsprüche zum Beispiel des JuZe, zur Ausschreibung usw., was die Sache wie mehrfach erlebt verteuern könnte. Und bei alledem, wie auch bei anderen kommunalen Planungen, bleibt nach seinen Worten die Frage offen, was die Gemeinden eigentlich in Selbstverwaltung leisten können, falls die Zuschüsse von Bund und Land nicht mehr oder nicht mehr in dieser Höhe geleistet werden.

Als Fazit dieser „Schnitzeljagd“ bleibt festzuhalten, dass „der Blick auf Denzlingen geweitet wurde und überraschende Aspekte zu Tage traten“ (Ann-Kathrin Schlegel als Neu-Kandidierende). Und auch die langjährige Gemeinderätin und derzeitige Vorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion, Elfriede Behnke, musste feststellen, dass für sie manches neu war. „Und um einiges müssen wir uns gleich nach der Wahl intensiv kümmern. Und werden das auch“, versprach sie. 
 

Mehr Pfütze als See:  Eine Behebung dieses untragbaren Zustands beim Kultur- und Bürgerhaus ist nicht in Sicht.


   
  

 

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