Mitgliederversammlung beschließt Satzungsänderung

Die Denzlinger SPD geht mit einer Doppelspitze in die nächsten zwei Jahre, die am 9. Juni 2024 von den Europawahlen und voraussichtlich am selben Tag von den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg und deren Vorbereitungen geprägt sein werden. Im Anschluss an die entsprechende Satzungsänderung wurden in einer etwas unbefriedigend besuchten Mitgliederversammlung am vergangenen Freitag im Quartierstreff Elfriede Behnke als weiblicher Part und Dr. Björn Reuter als männlicher Teil jeweils einstimmig zu gleichberechtigten Vorsitzenden gewählt. Elfriede Behnke ist als langjährige Ortsvereinsvorsitzende, langjährige Denzlinger Gemeinderätin und ebenso langjährige VdK-Vorsitzende des Ortsvereins Denzlingen bekannt.

Der neugewählte Co-Vorsitzende ist 43 Jahre alt, in Kiel geboren und in Oldenburg/ Niedersachsen aufgewachsen, dort machte er Abitur und trat 1999 in die SPD ein. Nach abgeschlossenem Medizin-Studium an der Universitätsklinik Heidelberg waren seine beruflichen Stationen die Universitätsklinik Mannheim, das ZfP Emmendingen und die Universitätsklinik Freiburg. Seit 2017 arbeitet Björn Reuter – mittlerweile als leitender Oberarzt für Neurologie und Geriatrie – an den Helios Kliniken Müllheim und Breisach. Er ist inzwischen habilitiert, verheiratet und hat zwei Kinder. Seit 2018 wohnen er und seine Familie in Denzlingen.

Der übrige Vorstand ist weitgehend in seinen Ämtern mit jeweils großer Mehrheit bestätigt worden: Jürgen Kaufmann als Kassier, Birgit Baumann als Schriftführerin und Manfred Klimanski als Pressesprecher. Zu Beisitzern wählte die Versammlung Brigitta Kaufmann, Irmgard Meiners-Schuth, Dietrich Elchlepp und Jürgen Schmälzlin. Magdalene Kirchhoff wurde Nachfolgerin von Walter Schuler, der nicht mehr kandidierte.

Am Anfang der Versammlung stand nach Erledigung der üblichen Formalitäten ein hochinteressanter und lebendiger Vortrag „Biosphärengebiet Schwäbische Alb – Entstehung, Entwicklung, Möglichkeiten für Mensch und Natur“, unterhaltsam gestaltet von Tobias Brammer, Forstwissenschaftler und stellvertretender Leiter des Biosphärengebiets, der es als Denzlinger Mitbürger nicht weit hatte. Diese Einrichtung hatte im Gegensatz zum Schwarzwälder Biosphärengebiet nicht mit erheblichen Widerständen zu kämpfen, da die Bürgermeister, die Bauern und die Waldbesitzer frühzeitig die Entwicklungschancen gesehen hatten, die offensichtlich für Landschaft und Bevölkerung gleichermaßen enorm seien.

In ihrem Rechenschaftsbericht ging die alte und neue Vorsitzende Elfriede Behnke auf die vielfältigen Aktivitäten des Ortsvereins ein, von interessanten und hervorragend besuchten Veranstaltungen wie die zur Freigabe von Cannabis oder zum Ukrainekrieg/Situation in Russland mit Gernot Erler über das Sommerprogramm 2022 mit seinen vielfältigen Facetten bis hin zu den regelmäßigen Rosen- und Blumenzwiebelaktionen, die ganz unmittelbar die Nähe der SPD zur Denzlinger Bevölkerung zeigten. Die Radtour „Sichere Schulwege“ erbrachte neue, wesentliche Erkenntnisse. Eine bemerkenswerte Aktion sei das Zusammenwirken mit anderen Denzlinger Einrichtungen (zum Beispiel den beiden Kirchen) am Weltfriedenstag zum Protest zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gewesen, so Behnke.

In seinem Grußwort bekräftigte als Gast der Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Emmendingen und Bundestagsabgeordnete Johannes Fechner, dass die Denzlinger SPD zu den aktivsten und erfolgreichsten im gesamten Kreis gehöre. Er berichtete aus Berlin, wo derzeit zwar inhaltlich weiterhin eine gute Arbeit geleistet würde, aber handwerkliche Fehler und Reibereien zwischen der FDP und den Grünen zu einem völlig unbefriedigenden Bild beitrügen. Auf durchaus kritische Fragen zu den EU-Beschlüssen in Sachen Immigration und Heizung versicherte er, dass die SPD in der EU alles unternähme, um insbesondere die Frage der Familien mit Kindern anständig zu regeln. Auch in Sachen Gebäudeenergie-Gesetz sicherte er zu, dass am Ende eine sozialverträgliche, gangbare und pragmatische Lösung stehen werde. Er ließ aber keinen Zweifel daran, dass auch in dieser Frage so schnell wie möglich und so konsequent wie nötig die Umweltbelastung eingeschränkt und in der Zukunft auf Null gesenkt werden müsse. „Die Klimakatastrophe lässt andere Handlungsoptionen nicht zu“, erklärte er unter dem Beifall der Mitgliederversammlung.    

In seinem Bericht der Gemeinderatsfraktion ging Jan Elchlepp auf die vielfältigen Aktivitäten und Anträge der SPD ein wie z. B. Sichere Schulwege und Fassadenbegrünung, wobei er bemängelte, dass mehr und mehr in nichtöffentlichen Sitzungen des Rates und seiner Ausschüsse behandelt werde, über deren Verlauf und Hintergründe dann auch nichts gesagt werden dürfe. Die leider nicht immer erfolgreiche Arbeit und die Initiativen der SPD zeigten auf, wie wichtig eine starke sozialdemokratische Gemeinderatsfraktion sei.

Am Ende eines langen Abends wurden abschließend die Delegierten zum Kreisparteitag gewählt. Die Denzlinger SPD wird dort in den nächsten zwei Jahren durch Elfriede Behnke, Zoja Elchlepp, Mirja Höfert, Dietrich Elchlepp, Jürgen Kaufmann und Björn Reuter vertreten sein. Nach der Wahl von Hans-Ulrich Laeßker und Jürgen Müller zu Revisoren schloss Elfriede Behnke die „zwar lange, aber erfreulich ergiebige“ Versammlung, wie sie in ihrem Schlusswort betonte. 

Manfred Klimanski